Errichtung verschiedener Biotope wie Kleingewässer, Streuobstwiesen, Knicks und Feldgehölze in der Gemarkung Großenaspe
In den zurückliegenden 25 Jahren wurden in der schönen Natur der Gemeinde Großenaspe an verschiedenen Standorten einige der oben aufgeführten Biotope errichtet. Nachfolgend wird ein kleiner Überblick darüber gegeben, welche Biotope hierbei in der Regel unter Federführung des örtlichen Jagdvereins, entweder allein oder in beispielgebender toller Zusammenarbeit mit der Kommunalgemeinde, dem örtlichen Naturschutzverein, der Baumpflanzgruppe und/oder weiteren Naturinteressierten aus der Gemeinde errichtet wurden.
Erforderliche geeignete Flächen wurden überwiegend von der Gemeinde und in Einzelfällen durch Privateigentümer bereitgestellt. Die Planung, die Organisation der Durchführung sowie die Abrechnung der Biotopmaßnahmen erfolgte jeweils durch den Jagdverein, wobei vor der Durchführung jeweils eine Genehmigung bei der Unteren Naturschutzbehörde zu beantragen war. Die Finanzierung der Biotope erfolgte in der Regel durch Fördergelder aus der Jagdabgabe, die gemeinsam von der Kreisjägerschaft und dem Kreis Segeberg an den Jagdverein bewilligt wurden. Eigenleistungen wurden bspw. durch die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern bei der Neuanlage von Knicks, Feldgehölzen, Streuobstwiesen, die Errichtung von Wildschutzzäunen gegen Verbiss oder auch das Setzen von Wasserpflanzen erbracht. Der bei der Anlage von Kleingewässern tlw. in erheblichen Umfange anfallende Aushubboden wurde gern von den örtlichen Landwirten abgenommen oder wenn möglich, auf den Projektflächen eingebaut.
Nachstehend ein kleiner Überblick, welche Bedeutung die verschiedenen Biotope für die Natur haben:
I. Kleingewässer
– gehören zu den arten- und individuenreichsten Bestandteile der Landschaft, bieten vielen verschiedenen Tierarten Lebensmöglichkeiten.
– etwa 40 Libellenarten können ihr Larvenstudium in solchen Gewässern durchlaufen
– Schaffung von Laichplätzen für Amphibien
– Bereichern das Landschaftsbild
II. Streuobstwiesen
– sind Lebensraum einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt
– Artenreichtum ist gekennzeichnet durch den Unterwuchs mit vielen Kräutern und Gräsern
– bieten vielen Tierarten Lebensraum (z. B. Haselmaus, Steinkauz, Neuntöter, Gartenrotschwanz, Girlitz, Stieglitz, Grünspecht, viele
Käferarten und prächtige Schmetterlinge) im Boden, im Unterwuchs, an alten Baumstämmen mit Höhlen, im Totholz oder in den Baumkronen
– zur Nahrung von Vögeln und Kleinsäugern (Fledermaus, Igel, Sieben- oder Gartenschläfer, Iltis, Wiesel, Dachs) zählt neben den Früchten vor allem der Reichtum an Gliederfüßlern und deren Larven, die sowohl am Baum und unter der Borke als auch am Boden von Fallobst, Laub, Holz und Blütennektar leben.
III. Knicks
– sind seit rd. 200 Jahren ein charakteristisches Element der schleswig-holsteinischen Landschaft
– sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere; in einzelnen Knickabschnitten wurden bis zu 1800 Tierarten festgestellt. Die Zahl der Wirbellosen
übersteigt bei weitem die Zahl der knickbewohnenden Vögel, Mäuse, Spitzmäuse, Igel, Mauswiesel und Lurche.
IV. Feldgehölze
– Schaffung von Lebens- und Bruträumen, die Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt
– Beherbergen je nach Standort unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten
– sind Lebensstätte, Teillebensraum, Nahrungsreservoir und Winterquartier für eine Vielzahl von Insekten, Spinnen, Vögeln und Säugetieren. Sie bieten Ansitz- und Singwarte für Vögel, Deckung und Schutz vor Bewirtschaftung, Witterung und Feinden
– stellen ein Übergangsstadium zum Wald dar
Hinweis: Die Luftbildaufnahmen der einzelnen Biotope wurden freundlicherweise von Hobby-Naturfilmer Volker Kundikow, Großenaspe, per Drohne aufgenommen und zur Verfügung gestellt.
Beiträge erstellt durch: Christian Stölting, Projektverantwortlicher des Jagdvereins Großenaspe
Nachstehend folgen Kurzbeschreibungen zu den in der Luftbildkarte mit den lfd. Nr. 1-5 gekennzeichneten Biotopen: