Aufzug in der Grundschule Großenaspe soll behindertengerecht werden – aber das Projekt kommt nicht voran
Beitrag und Foto von Uwe Straehler-Pohl, Quelle: Segeberger Zeitung vom 13.02.2024
Großenaspe. Seit vielen Jahren möchte die Gemeinde ihre Grundschule mit einem behindertengerechten Aufzug ausstatten. Erste Angebote wurden bereits 2014 eingeholt. Doch der Aufzug steht immer noch nicht. Nun droht eine Förderzusage über 465 000 Euro zu verfallen. Der Planungs- und Maßnahmenausschuss der Gemeinde reagierte empört. Doch nach einem klärenden Gespräch mit dem Amt Bad Bramstedt-Land ist man jetzt zuversichtlich, dass der Aufzug doch noch rechtzeitig kommt.
Der 1,2 Millionen Euro teure Aufzug ist nicht nur für gehbehinderte Schülerinnen und Schüler wichtig. Er soll auch älteren Menschen den Besuch des Kulturraums im Dachgeschoss erleichtern. Dort finden die jährlichen Einschulungsfeiern statt, zu denen auch die Großeltern gerne kommen. Und die Gemeinde nutzt den Raum für Sitzungen. Bis Ende 2024 muss der Aufzug eingebaut sein, damit die Förderzusage nicht verfällt. Die Zeit drängt und so wurde im Planungs- und Maßnahmenausschuss heftig diskutiert. Vor allem die Verwaltung des Amtes Bad Bramstedt-Land geriet in die Schusslinie der Kritik. Die Verantwortlichen hätten die Fristen im Auge behalten müssen.
„Ich habe gehört, dass der Fahrstuhl dieses Jahr nicht mehr realisiert wird, ist das richtig?“, wollte ein Bürger vom Ausschussvorsitzenden Bernd Konrad (CDU) wissen. Konrad antwortete, dass die Förderzusage bereits seit 2022 vorliege. Erst als er selbst in die Unterlagen geschaut habe, sei ihm aufgefallen, dass der Zeitplan des Architekten die Fertigstellung erst für das kommende Jahr vorsehe.
Und das, obwohl der erste Planungsauftrag an den Architekten bereits 2018 erteilt wurde. Bereits seit 2022 sei mit der Erteilung der Förderzusage bekannt gewesen, dass der Aufzug bis Ende des Jahres betriebsbereit sein müsse, so Konrad. Der Bauantrag sei aber erst im Dezember 2023 vom Architekten eingereicht worden. Die Baugenehmigung sei bis heute nicht erteilt worden.
Die für den Aufzug nötigen An- und Umbauten im alten Schulgebäude sind komplex, wodurch sich auch die hohe Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro erklärt. An der Giebelseite soll ein Anbau mit großer Glasfront angesetzt werden. Um nicht länger zu warten, empfahl Ausschussvorsitzender Konrad auch ohne Baugenehmigung die Arbeiten auszuschreiben. „Meines Erachtens ist das unproblematisch“, so Konrad. Er hofft, im Mai mit dem Bau beginnen zu können. Dann könnte die Frist noch gewahrt werden.
Nach der Planungsausschusssitzung trafen sich die Verwaltungsspitze und Vertreter des Planungsbüros mit Bürgermeister Torsten Klinger (CDU) und dem Ausschussvorsitzenden Konrad in der Amtsverwaltung in Bad Bramstedt zu einem klärenden Gespräch. Wie Konrad berichtete, sei sich die Runde einig gewesen, den Fahrstuhl unbedingt bis Ende dieses Jahres einbauen zu wollen. Erreicht werden soll dies unter anderem durch beschränkte Ausschreibungen einzelner Arbeiten. Bei diesem Verfahren werden Baufirmen direkt um Angebote gebeten. Vorsorglich soll aber auch beim Land geklärt werden, ob eine Fristverlängerung möglich ist.
Vor allem die Verwaltung des Amtes Bad Bramstedt-Land steht in der Kritik.